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Mit SURPRICE Hotels neue Hotelnomaden erreichen

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Okt 8, 2013 Allgemein, News, OTA - Reservierungsportale, Portal Werbung , , , , 1 Comment

Mit SURPRICE Hotels kommt ein neues Schnäppchenportal auf den Markt

 

Auch wenn die Pressemeldung von HRS statt Nomaden neue Käuferschichten sehen will – das neue Hotelportal dient sicher nur undifferenzierten und gesichtslosen Hotels, die einfach nur ihre Betten füllen wollen.

Da die Hotelnamen nicht genannt werden (um einen Preisvergleich im Vorfeld zu erschweren und den Hotels es einfacher zu machen, sich noch mehr zu verramschen) und damit wieder mal im wesentlichen über den Preis verkauft wird sollte man sich als Hotel gut überlegen, ob das wirklich in die Strategie passt.

Das aus Schnäppchenjägern (vollzahlende) Stammkunden werden haben schon die Deal-Portale wie Groupon widerlegt. Wenn es also nur um Auslastung geht – bitte schön.

Zudem zeigen sich schon zum Start des Portals große Unterschiede zwischen Theorie und Praxis:

„Gebündelte Bewertungen von vier Portalen – HRS, hotel.de, Holidaycheck und Trustyou – verschonen den Gast vor unerwünschten Überraschungen und gewährleisten bestmögliche Transparenz.“

sagt die Pressmitteilung, sowie:

„Gleichzeitig sorgen mehrere Mechanismen und Algorithmen dafür, dass die Anonymität des Hotels gewahrt wird. So ersetzt das Portal den Hotel- durch einen Kunstnamen (z.B. „3 Sterne Hotel im Zentrum von Köln“). Darüber hinaus werden die Beschreibungstexte neu erstellt und Bewertungen insoweit abgeändert, dass eine Identifikation des Hauses nicht mehr möglich ist. Als Bildmaterial werden ausschließlich Innenansichten verwendet, die keine Rückschlüsse auf das Hotel zulassen.“

Bestmögliche Transparenz und keine Rückschlüsse bilden bei mir eher die größtmögliche Widersprüchlichkeit.

Das dazu Stockphotos von angeblichen Kunden als Testimonials („Transparenz“) sowie auch Hotels mit nur 25% Weiterempfehlungsrate („Voraussetzung für die Listung bei dem neuen Portal sind mindestens 3 Sterne sowie eine gute Bewertung“ sagt die Pressemitteilung) zum Launch des Portals dabei sind zeigen eher, das es sich hier um reinen Abverkaufskanal handelt, der im wesentlichen auf die quantitative Gewinnmaximierung von HRS einzahlt.

Was daran innovativ ist bleibt die nächste Frage: eher alter Wein in neuen Schläuchen. Die „Glückshotels“ bieten Reiseveranstalter schon seit Jahrzehnten an.

Und mit einer Werbeaussage von „25% Rabatt“ (korrigiere: laut Website bis zu 60% Rabatt) Kunden zu gewinnen ist kein strategischer Geniestreich. Hat sich bei „Hier-spricht-sprach-der-Preis-Praktiker“ ja auch schon hinreichend bemerkbar gemacht.

Wettbewerber Hipaway hat übrigens gerade mit dem gleichen Geschäftsmodell die Segel gestrichen, allerdings unter anderen Voraussetzungen.

Mehr dazu auch in den Beitragen von Thomas Hutter, Olaf Dierich und im eBlog der FVW.

Bildnachweis: Screenshot Website Surprice Hotels